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MA 9, Prüfung des Ankaufs des Nachlasses von Gerhard Fritsch

Das Kontrollamt hatte infolge eines Prüfersuchens des Grünen Klubs den Ankauf des Nachlasses des österreichischen Schriftstellers Gerhard Fritsch durch die Magistratsabteilung 9 - Wiener Stadt- und Landesbibliothek hinsichtlich der Angemessenheit des Kaufpreises und der gewählten Vorgangsweise zu prüfen.

Die Würdigung der erhaltenen Auskünfte und Unterlagen ergab, dass die Beurteilung der Angemessenheit des Kaufpreises ohne Einholung eines externen Gutachtens nicht möglich war. Der Kaufpreis in der Höhe von 654.075,-- EUR wurde durch dieses - auf Ersuchen des Kontrollamtes eingeholte - Gutachten im Ausmaß von etwa 90 % bestätigt.

Auf Grund des bei der vorliegenden Prüfung festgestellten Sachverhaltes wurde empfohlen, bei künftigen Ankäufen eine ähnliche Vorgangsweise wie das Österreichische Literaturarchiv zu wählen. Danach wäre ab einer Angebotssume von rd. 70.000,-- EUR - und nicht nur bei "großen Angebots/Gegenangebotsdifferenzen" - die Einholung von externen Gutachen zwingend erforderlich.

Was die gewählte Vorgangsweise betraf, waren Mängel in der Abwicklung bzw. Dokumentation des Ankaufs festzustellen. Das Kontrollamt empfahl der Magistratsabteilung 9 daher, ihre diesbezügliche Dienstanweisung einzuhalten und Protokolle so anzufertigen, dass die erforderliche Transparenz und Nachvollziehbarkeit auch bei komplexen Ankäufen bzw. Verhandlungssituationen sichergestellt ist.

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