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WIENER LINIEN GmbH & Co KG, Prüfung der Maßnahmen zur Prävention, Behandlung und Abwehr von Nachtragsforderungen bei der Verlängerung der U-Bahnlinien 1 und 2

Die WIENER LINIEN GmbH & Co KG (WL) war bei der Verlängerung der U-Bahnlinie 1 nach Leopoldau und der Linie U 2 zum Wiener Praterstadion z.T. von offensivem Nachforderungsmanagement (Claimmanagement) der Auftragnehmer betroffen, wobei der Anteil der von der WL anerkannten Nachforderungen bei einzelnen Bauabschnitten im Prüfungszeitpunkt bis zu rd. 40 % der Auftragssummen ausmachte. Die Prüfung, ob die WL dem Claimmanagement der Auftragnehmer entsprechende Maßnahmen entgegensetzte, ergab, dass der Claimprävention durch die Sicherstellung einer ausgereiften und vollständigen Planung samt den notwendigen Vorerkundungen des Baugrundes und der örtlichen Verhältnisse sowie einer fairen Vertragsgestaltung hoher Stellenwert eingeräumt wurde. Bei der Gestaltung der allgemeinen Vertragsbestimmungen regte das Kontrollamt bei einzelnen Punkten Optimierungen an. Die WL sagte zu, die Vertragsbestimmungen bei künftigen ähnlichen Bauvorhaben entsprechend den Empfehlungen des Kontrollamtes adaptieren zu wollen. Es zeigte sich ferner, dass in einigen Bauabschnitten die zur Behandlung der Nachforderungen nötige betriebswirtschaftliche und vertragsrechtliche Erfahrung nicht im notwendigen Umfang vorhanden war und zugekauft werden musste. In diesem Zusammenhang empfahl das Kontrollamt, Überlegungen anzustellen, innerhalb der WL eine mit den nötigen Kenntnissen ausgestattete Organisationseinheit zu implementieren, zumal von dieser eine bessere Vertretung der Interessen des Auftraggebers als von Externen zu erwarten ist. Auch in diesem Fall gab die WL in ihrer Stellungnahme die Bereitschaft zur Umsetzung der kontrollamtlichen Anregungen zu erkennen.

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