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Wiener Linien GmbH & Co KG, Sicherheit bei der U-Bahn-Zugabfertigung

Im Jahr 2018 beförderte die Wiener U-Bahn 463,1 Mio. Fahrgäste. Für deren Sicherheit war die ordnungsgemäße und richtige Durchführung der U-Bahn-Zugabfertigung wesentlich.


Basierend auf einer umfassenden externen Systemuntersuchung reagierte die Wiener Linien GmbH & Co KG auf einen schwerwiegenden Vorfall im Mai 2010 mit einem ganzen Paket an sicherheitstechnischen Verbesserungen. Neben der Präzisierung von Anweisungen für den Fahrdienst wurden u.a. die Wagentechnik umgebaut, Piktogramme mit Hinweisen über die relevanten Gefahren an den Fahrgasttüren angebracht und die Durchsagen verändert. Der Einbau von hochsensiblen elektronischen Türfühlerleisten zum Erkennen von eingeklemmten Personen und Gegenständen bei allen U-BahnWagen wurde vorgezogen und konnte gemeinsam mit dem Einbau einer optischen und einer pulsierenden akustischen Türschließwarnung im August des Jahres 2015 abgeschlossen werden.


Seit dem Jahr 2015 kam es dann auch zu keinem Mitschleifen von Personen durch U-Bahn-Züge mehr. Die Anzahl der Einklemmvorgänge sank von 71 im Jahr 2010 auf 35 im Jahr 2018.


Aufgrund der Größe des Wagenparks stellte der Umbau der Fahrgasttüren an allen in Betrieb befindlichen U-Bahn-Zügen eine bemerkenswerte technische und organisatorische Leistung der Wiener Linien GmbH & Co KG dar. Die Anstrengungen lohnten sich sicherheitstechnisch, wie die gesunkenen Vorfallszahlen bei steigendem Fahrgastaufkommen belegten. Außerdem war die Anzahl der Beschwerden gering, was darauf schließen ließ, dass die Fahrgäste mit der U-Bahn-Zugabfertigung in Wien zufrieden waren. Zu diesem Ergebnis trug auch eine gut funktionierende Öffentlichkeitsarbeit bei.


Der Stadtrechnungshof Wien stellte aufgrund vereinzelter Mängel eines gut durchdachten Systems für die U-Bahn-Zugabfertigung die Notwendigkeit von Verbesserungen fest. Diese betrafen den Erhaltungszustand der Kantenmarkierungen der Fahrzeugfußböden, der gelben und taktilen Sicherheitslinien auf Bahnsteigen sowie der Lichtleisten bei Bogenhaltestellen zur besseren Wahrnehmbarkeit des Bahnsteigspalts. Des Weiteren wurde die Überarbeitung von Ausbildungsunterlagen empfohlen. Die vorliegende Prüfung des Stadtrechnungshofes Wien trägt somit zur Aufrechterhaltung und Erhöhung der Sicherheit bei der U-Bahn-Zugabfertigung bei.

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