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Wiener Linien GmbH & Co KG, Schutzmaßnahmen gegen Übergriffe auf Bedienstete im öffentlichen Verkehr

Die Wiener Linien GmbH & Co KG befördert mit ihren Autobussen, Straßenbahnen und U-Bahnen Fahrgäste im großen Umfang und mit steigender Tendenz. Während sich fast alle Fahrgäste an die Beförderungsbedingungen, an die Hausordnung und an die Tarifbestimmungen hielten, fiel eine kleine Minderheit von ihnen durch Übergriffe auf die Bediensteten der Wiener Linien GmbH & Co KG auf. Diese erfolgten unter anderem bei aufgedeckten Tarifvergehen, im Rahmen von Zurechtweisungen bei Verstößen gegen die Beförderungsbedingungen sowie ohne ersichtlichen Grund.


Die Anzahl der Übergriffe auf die Bediensteten durch Fahrgäste nahm im Vergleich zu Vorberichten des ehemaligen Kontrollamtes der Stadt Wien von insgesamt 273 in den Jahren 2009 bis 2011 auf insgesamt 341 in den Jahren 2016 bis 2018 zu. Die Anzahl der Übergriffe auf die Bediensteten war bezogen auf die Fahrgastzahlen etwa dreieinhalbmal kleiner als bei den Berliner Verkehrsbetrieben.


Die Schutzmaßnahmen umfassten unter anderem spezielle Schulungen für Bedienstete mit häufigem Kontakt zu Fahrgästen und das Arbeiten in Teams. Die besonders gefährdeten Sicherheitsdienstmitarbeitenden erhielten zu ihrem Schutz eine Stichschutzweste, Body-Cams und Pfefferschaum. Von Nutzen waren auch die präventive Wirkung der Videoüberwachung in Fahrzeugen und Stationen, die jederzeit mögliche Funkverbindung zu Leitstellen sowie die bauliche Gestaltung von Arbeitsplätzen für Fahrerinnen bzw. Fahrer beispielsweise in Form von geschlossenen Kabinen.


Die Übergriffe verursachten für die Wiener Linien GmbH & Co KG und deren Bediensteten einen beträchtlichen Schaden. In den Jahren 2016 bis 2018 kam es deswegen insgesamt zu 105 Krankenständen mit einer durchschnittlichen Dauer von 17,27 Tagen und Kosten in Höhe von rd. 357.000,-- EUR sowie zu 67 registrierten Störungen des öffentlichen Verkehrs. Die Wiener Linien GmbH & Co KG versuchte die Folgen der Übergriffe unter anderem durch eine betriebseigene Funkstreife, durch intensive Zusammenarbeit mit der Polizei und mit der Rettung, durch eine Sicherheitskooperation.


 
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